Kita-Sozialarbeit in unseren Kindertageseinrichtungen

Die Kita-Sozialarbeit ist ein ergänzendes und niedrigschwelliges Angebot in unseren Kindertageseinrichtungen. Sie richtet sich an Kinder und ihre Familien, um sie in ihren individuellen Lebenslagen zu unterstützen, ihnen Orientierung im Sozialraum zu bieten und sie im Alltag zu begleiten und zu beraten.

Durch ihre Präsenz in der Einrichtung schafft die Kita-Sozialarbeit tragfähige Beziehungen, stärkt die Erziehungspartnerschaft mit Eltern und trägt dazu bei, dass Familien sich frühzeitig mit ihren Anliegen an eine vertrauensvolle Ansprechperson wenden können. Gleichzeitig fördert sie die Vernetzung der Kita mit relevanten Unterstützungsangeboten und Einrichtungen im Sozialraum.

Sie ergänzt damit den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Kita um sozialpädagogische Perspektiven, indem sie mit Methoden der Beratung, Beziehungsgestaltung und Prävention arbeitet. Dabei steht die Lebenswelt der Familien ebenso im Fokus wie die Stärkung der Kinder in ihrer individuellen Entwicklung.

In unserem Verband ist Kita-Sozialarbeit auf unterschiedliche Weise organisiert: In fünf Kitas sind jeweils eine oder zwei Sozialarbeiter*innen direkt vor Ort tätig, in zehn weiteren Einrichtungen arbeiten sie in regionalen Verbünden, in denen mehrere Kitas gemeinsam betreut werden. Dieses Modell schafft zusätzliche Räume, in denen Familien ihre Themen frühzeitig ansprechen können.
 

Für wen ist die Kita-Sozialarbeit gedacht?

Kita-Sozialarbeit richtet sich in erster Linie an die Kinder und Familien der jeweiligen Einrichtung. Gleichzeitig bezieht sie weitere beteiligte Personen und Institutionen ein, die am Lebensumfeld der Kinder mitwirken – zum Beispiel pädagogische Fachkräfte, Kooperationspartner aus dem Sozialraum, Fachdienste oder unterstützende Netzwerke. Ziel ist ein ganzheitlicher Blick auf die Lebenslage der Familien und eine enge, abgestimmte Zusammenarbeit aller relevanten Akteur*innen.
 

Welche Aufgaben hat Kita-Sozialarbeit?

Ziel der Kita-Sozialarbeit ist es, durch frühzeitige, niedrigschwellige und präventive Angebote die Chancengleichheit der Kinder zu fördern. Sie möchte Familien in ihrer Selbstwirksamkeit stärken, Teilhabe ermöglichen und die Rechte der Kinder schützen und umsetzen.

In der täglichen Arbeit bedeutet das zum Beispiel, Benachteiligungen zu erkennen und abzubauen, Zugang zu Hilfen zu erleichtern oder soziale Barrieren zu überwinden. Die Kita-Sozialarbeit entwickelt tragfähige Unterstützungsstrukturen, begleitet bei Bedarf Übergänge und Krisensituationen und stärkt das Vertrauen von Familien in die Institution Kita. Dabei steht immer die individuelle Lebenslage im Vordergrund, nicht die Defizite.
 

Was tun die Kita-Sozialarbeiter*innen?

Die Kita-Sozialarbeiter*innen sind Ansprechpersonen für Familien, wenn es um Sorgen, Unsicherheiten oder belastende Situationen geht. Sie unterstützen bei Anträgen, begleiten auf Wunsch zu Ämtern oder Ärzt*innen, vermitteln weiterführende Hilfen und beraten in vertraulichen Gesprächen – immer ressourcenorientiert, parteiisch für das Kindeswohl und mit Blick auf den Alltag der Familien.

Darüber hinaus gestalten sie Angebote der Familienbildung, wie Elterncafés oder thematische Treffen, und bringen sich aktiv in Übergangsprozesse wie den Wechsel in die Grundschule ein. Sie unterstützen das pädagogische Team bei Bedarf auch bei Anträgen für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf.

Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist die sozialraumorientierte Netzwerkarbeit. Die Kita-Sozialarbeiter*innen kooperieren eng mit Beratungsstellen, Jugendämtern, Fachdiensten wie dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, SPZ*, KJPD*, SIBUZ*, Stadtteilprojekten und vielen weiteren Partnern.

Die enge Zusammenarbeit mit der Kitaleitung und dem pädagogischen Team sichert eine fachliche Anbindung und sorgt dafür, dass Unterstützungsprozesse gut abgestimmt sind.
 

*Abkürzungen: KJGD = Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, KJPD = Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst, SPZ = Sozialpädiatrisches Zentrum , SIBUZ = Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentren

"Wenn ich an Kita-Sozialarbeit denke, dann denke ich an besondere Hilfe und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen."
Pädagogische Fachkraft

Unser Verband hat in folgenden Kitas Sozialarbeiter*innen angestellt (Stand Mai 2025):
Heinersdorf
Nazareth
Regenbogen
St. Simeon
Stephanus
sowie den Kitas in folgenden Verbünden:
• Verbund Mitte (Kitas 
St. Elisabeth
Sophien
Zion)
• Verbund SO 36 (Kitas 
Tabor
Emmaus-Ölberg
Melanchthon
St. Thomas)
• Verbund SO 61 (Kitas 
Arche
Blauwal
Leuchtturm)

 
Kita-Sozialarbeit beim Evangelischen Kirchenkreisverband für Kindertageseinrichtungen Berlin Mitte-Nord

Ergebnisse der internen Evaluation zu Angeboten und zur Wirksamkeit von Sozialarbeit in evangelischen Kindertagesstätten
Hrsg.: Evangelischer Kirchenkreisverband für Kindertageseinrichtungen Berlin Mitte-Nord 
Berlin: 1. Aufl., September 2023